Ausgezeichnet für eine Dekade nachhaltigen Engagements

DAW SE gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024

Der Baufarbenhersteller DAW SE gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 und reiht sich damit in die 100 Vorreiter-Unternehmen Deutschlands ein, die die Transformation in der deutschen Wirtschaft vorantreiben. Bereits 2018 unter den TOP 3-Platzierten konnte sich die DAW diesmal in einem anspruchsvollen Auswahlverfahren durchsetzen und eine hochkarätige Fachjury mit ihren nachhaltigen Erfolgen überzeugen.

Seit mehr als 10 Jahren betreibt die DAW ein erfolgreiches, ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement. In diesem Zeitraum hat sich sowohl das Unternehmen als auch das Themenfeld Nachhaltigkeit deutlich weiterentwickelt. Mit Blick auf die Zukunft richtet die DAW ihren Fokus weiterhin stark auf die Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung aus und hat vor diesem Hintergrund ihre Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich angepasst. Neben der Herstellung hocheffizienter Produkte, die einen positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlergehen und zur Ressourcen- und Klimaschonung sowie zur Schaffung von nachhaltigen und inklusiven Lebensräumen in Städten und Gemeinden beitragen, richtet die DAW ihr nachhaltiges Engagement nach den Transformationsfeldern Klima, Ressourcen, Wertschöpfungskette, Natur und Gesellschaft aus.  

Diese vorbildliche Weise, in der die DAW eine nachhaltige Geschäfts- und Produktphilosophie lebt, hob die Jury in ihrer Begründung besonders hervor. Weitere Schwerpunkte seien darüber hinaus die Reduktion des Energieverbrauchs, CO2-Emissionsreduktion, Einsatz von 100 % Grünstrom und Ausstoßkompensation. Die Abfallvermeidung, Verwendung von Recyclingmaterial in Verpackungen und innovative, nachhaltige Produktentwicklungen tragen weiterhin zu den nachhaltigen Zielen bei.

Transformationsfelder

Die DAW fokussiert die Felder, in denen besondere Anstrengungen, mehr Innovationen und schnell skalierende Lösungen am dringendsten benötigt werden, um das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zu erreichen. Und dies sowohl als Unternehmen, an den Standorten als auch über alle Marken der Firmengruppe hinweg.

Klimastrategie 2025

Die globale Erwärmung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – deshalb treibt die DAW ihr Engagement für den Klimaschutzim eigenen Unternehmen mit ambitionierten Zielen voran. Die 2019 verabschiedete „Klimastrategie 2025“ (Scope 1 und 2) orientiert sich an dem wissenschaftsbasierten Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. So arbeitet die DAW bereits seit 2017 in den Produktionsprozessen und der Verwaltung an deutschen Standorten klimaneutral.

Dafür wurde die Stromversorgung zu 100 % auf Strom auf Grünstrom (bevorzugt aus Wasserkraft) umgestellt und die nicht vermeidbaren Emissionen durch den Kauf von Emissionszertifikaten nach anerkanntem Standard klimaneutral gestellt. Weitere Maßnahmen sind u. a. der Einsatz von Wärmepumpen, Photovoltaik, LEDs, Elektro-Mobilität sowie die Nutzung der Abwärme der Kompressoren. 

Aktuell wird an einer weiterentwickelten, aktualisierten Klimastrategie mit Zielen und Maßnahmen für die gesamte DAW-Gruppe für Scope 1, 2 und 3 gearbeitet. In Hinblick auf ihre Produkte will die DAW den eingeschlagenen Weg vorantreiben und ihr Angebot für ressourceneffiziente, emissions-, lösemittel- und konservierungsmittelfreie Angebote kontinuierlich auszubauen.

Entlang der Wertschöpfungskette

Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte in der Lieferkette sind längst in der Breite der Wirtschaft angekommen. Doch schon bevor Gesetze in der Europäischen Union die Lieferketten von Unternehmen verstärkt in den Blick nahmen, hat sich die DAW mit der Achtung der Menschenrechte auseinandergesetzt – sowohl an ihren weltweiten Produktionsstandorten als auch bei der Beschaffung von Rohstoffen. Der DAW-Lieferantenkodex verpflichtet ihre Lieferanten zur Einhaltung der für sie gültigen Gesetze und der Prinzipien des UN Global Compact. Dazu gehören die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Zwangs- und Kinderarbeit, Maßnahmen zum Umweltschutz sowie gegen Korruption und Bestechung.

Die DAW unterstützt den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) der Bundesregierung und hat vor diesem Hintergrund eine umfassende Analyse ihrer Geschäftsaktivitäten zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht durchgeführt und die Lieferkette auf potenzielle Risiken geprüft.

Mit der Veröffentlichung der Grundsatzerklärung für Menschenrechte und des Verhaltenskodex auf der Homepage, der Einrichtung eines Hinweisgebersystems sowie einer kontinuierlichen Lieferantenbewertung durch eine cloudbasierte Softwarelösung (Integrity Next) erfüllt das Unternehmen die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes.

Ressourcen immer kostbarer

Das DGNB-Gold ausgezeichnete Verwaltungsgebäude der DAW am Firmenstandort in Ober-Ramstadt wird mithilfe einer sogenannten Betonkernaktivierung im Winter geheizt und im Sommer gekühlt. Die Energie hierfür kommt aus einer Wärmepumpe, die auf das Verfeuern fossiler Brennstoffe verzichtet, wodurch die CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden können. In der Fertigung wird die Abwärme, die während der Produktionsprozesse entsteht, zum Heizen der Produktionshallen genutzt.

Mit kürzeren Wegen und eingesparten Fahrten zu externen Lagern trug die Eröffnung eines hochmodernen Distributionszentrums in Ober-Ramstadt ebenfalls zur Verringerung von CO2-Emissionen bei. Teil des Logistikzentrums ist ein automatisiertes Hochregallager, das die gesamten Supply-Chain-Abläufe optimiert.

Nachhaltigkeit bedeutet für das Unternehmen neben dem Abfallrecycling auch Wassereinsparung durch optimierte Reinigungsabläufe innerhalb der Produktion sowie eine optimale Abwasseraufbereitung u. a. durch eine innerbetriebliche Kläranlage.

Auch fossile Rohstoffe werden immer kostbarer, daher reduziert die DAW mehr und mehr den Einsatz von Erdöl und Erdgas in ihren Produkten. Durch eine verantwortungsvolle Rohstoffpolitik kommen nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz – von Kartoffelstärke über Leindotter- und Sojaöl bis hin zu Biogas und Bio-Naphtha.

Ein weiterer Fokus liegt auf nachhaltigen Verpackungen. So wird der Kunststoffanteil in den Gebinden auf ein Minimum reduziert und gleichzeitig der Einsatz von Recyclingmaterial in Form von Rezyklaten vorangetrieben. Der nachhaltige Weg endet jedoch nicht auf der Baustelle, denn restentleerte Gebinde werden einer umweltgerechten Entsorgung zugeführt. Auch für einen weiteren Baustellenabfall übernimmt das Unternehmen Verantwortung: Gemeinsam mit Partnern wurde ein Prozess entwickelt, um Reste von Fassadendämmplatten aus Mineralwolle, Polystyrol und Polyurethan recycelfähig zu machen. Sortenreine Dämmstoff-Abschnitte werden sorgfältig aufbereitet und als Rohstoff wieder dem Produktionsprozess zugeführt. Das schont die natürlichen Ressourcen und die Umwelt durch weniger Abfälle.

Nicht Re-, sondern Upcycling steht bei einem besonderen Projekt des Unternehmens im Vordergrund: das Wiederverwenden hochwertiger Ziegelsteine des Mauerwerks brachliegender Industrieanlagen an Rhein und Ruhr. Für die erneute Nutzung der „Revier-Klinker” werden die mehr als 100 Jahre alten Ziegelsteine der Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Gebäude in aufwändiger Handarbeit geborgen, gereinigt und schließlich zu Ziegelriemchen für die Fassade geschnitten. Die ihnen eigene Historie und ihre unverwechselbare Patina, verbunden mit dem besonderen Farbenspiel des Materials, machen sie zu Unikaten, die jeder Fassade eine individuelle Note verleihen.

Im Dialog mit Stakeholdern

Die DAW greift wichtige Themen auf und entwickelt strategische Ansätze im Austausch mit ihren Interessengruppen. Seit vielen Jahren veranstaltet das Unternehmen Stakeholder-Dialoge in Ober-Ramstadt. Vom Thema „Gesundes Wohnen und Arbeiten“ bis zu „Circular Economy“ – gemeinsam setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedensten Bereichen wie Architektur, Handwerk, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft mit unterschiedlichen Perspektiven auseinander.

Leindotteranbau: Biodiversität stärken

Die DAW setzt auf eine rohstoffeffiziente Wirtschaft, die auf erneuerbaren Ressourcen beruht. Ein wichtiger Baustein ist hierfür die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen. Gerade für die Langlebigkeit und den Werterhalt von Hölzern spielen deren Schutz und regelmäßige Pflege eine große Rolle. Zu diesem Zweck hat die DAW hochwertige Lasuren und Holzöle entwickelt, die auf einem besonders nachhaltigen Rohstoff basieren: Der Leindotter-Pflanze.

Der Mischfrucht-Anbau von Leindotter bietet ein ökologisches Plus, da er gemeinsam mit Erbsenpflanzen angebaut wird und somit in keiner Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. Vielmehr erhöht der Mischfruchtanbau den Gesamtertrag der Fläche und stärkt das Ökosystem. Zusätzlich erhöht er in den immer eintönigeren Agrarlandschaften generell das Blütenangebot und bietet Insekten – vor allem selten gewordenen Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen – eine attraktive Nahrungsquelle. Um die erwarteten positiven Effekte für die Biodiversität wissenschaftlich zu belegen, begleitete eine Biologin das Projekt bis 2022. Das Projekt wurde im Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Und tatsächlich: Nach Abschluss der Beobachtung über drei Jahre konnten signifikant mehr Bestäuber-Arten auf dem Mischfruchtfeld mit Leindotter festgestellt werden als auf einem reinen Erbsenfeld – darunter auch gefährdete Wildbienenarten.  

Insgesamt befindet sich das Leindotterprojekt im Ausbau. Mit dieser eigenen, regionalen und umweltschonenden Lieferkette – von der Aussaat bis zur fertigen Lackdose – hat die DAW einen ganz neuen Weg beschritten. Das Unternehmen verdeutlicht, wie man mit innovativen Ideen und nachhaltigen Gesamtkonzepten Qualität, Ökologie und Wirtschaftlichkeit erfolgreich verbinden und dabei Biodiversität stärken kann.

Renommiertester Preis für Nachhaltigkeit geht an DAW

„Der Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024 ist der größte Erfolg, den unser Unternehmen in diesem Bereich erzielt hat,“ so Dr. Ralf Murjahn, Inhaber und Geschäftsführender Direktor (CEO). „Uns macht besonders stolz, dass wir mit dieser Auszeichnung nun zu den nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands zählen. Neben den Mitgliedern der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises gilt mein persönlicher Dank ganz besonders unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem täglichen umsichtigen Handeln, nachhaltigen Ideen und Lösungsansätzen diesen Preis überhaupt erst ermöglicht haben.“

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) ist der renommierteste Preis für Nachhaltigkeit in Deutschland, der seit 2008 wegweisende Beiträge zur Transformation in eine nachhaltige Zukunft prämiert. Die Auszeichnung orientiert sich dabei an den Zielen der Agenda 2030. Der Preis will die wichtigsten Akteure zum Wandel motivieren, Partnerschaften anregen und zeigen, wie Transformation schneller gelingen kann.

2023 ging der DNP mit dem Unternehmenspreis in eine neue Phase: In Zusammenarbeit mit DIHK, Umweltministerium und weiteren Partnern wurden erstmals Unternehmen aus 100 Branchen geehrt, die am 23. November 2023 im Rahmen eines feierlichen Events unter dem Motto „Ein Abend für die Wirtschaft“ ihre Auszeichnungen in Empfang nahmen. Für die DAW SE wurde Dr. Ralf Murjahn der Preis als Branchensieger im Segment Anstrichmittel und Farben übergeben.